Im 330. Wiener Derby trennten sich Rapid und die Austria in einem abwechslungsreichen Spiel mit zahlreichen taktischen Facetten mit 2:2. Daniel Mandl (Rapid)... Analyse: Punkteteilung in taktisch hochinteressantem Derby

 

Im 330. Wiener Derby trennten sich Rapid und die Austria in einem abwechslungsreichen Spiel mit zahlreichen taktischen Facetten mit 2:2. Daniel Mandl (Rapid) und Dalibor Babic (Austria) mit der traditionellen „Doppel-Derbyanalyse“.

Didi Kühbauer schickte seine Grün-Weißen in einem 5-4-1/3-6-1-System aufs Feld, wobei Christoph Knasmüllner erneut einen offensiven Mittelfeldfreigeist gab und Schwab durch die Aufstellung von Ljubicic und Grahovac eine höhere Position innehatte. Kelvin Arase spielte wie schon in Pasching auf der Außenbahn als Flügelverteidiger, aber die markanteste Veränderung betraf den Angriff der Hütteldorfer: Aliou Badji ersetzte Taxiarchis Fountas, der Vater wurde und deshalb frei bekam.

Zahlreiche grün-weiße Probleme im Raum

Es war bereits früh sichtbar, dass das System mit drei Innenverteidigern und zwei Flügelverteidigern nicht greift und von der Austria deutlich zu einfach verteidigt werden konnte. Mit Fountas im Angriff ist diese Herangehensweise legitim, aber Aliou Badji verschleppte das Spiel zu häufig und machte zu viele Ballfehler, wodurch Rapid im Angriffsdrittel zu wenig Sicherheit aufbaute.

In der schwachen ersten Hälfte war dies aber nur ein Teilproblem – als größte Schwachstelle erwiesen sich die Flügel, sowohl offensiv, wie auch defensiv. Kelvin Arase stand dauerhaft vor einer praktisch unlösbaren Aufgabe, weil ihn die Austria mit ihren Flügeldoppeln auf einer sehr tiefen Position hielt und ihn mit dem Ball immer wieder zu zweit anlief.

Speziell den variabel agierenden Sarkaria bekam Rapid bzw. Arase nie in den Griff. Der 23-Jährige hatte aber durch Martschinkos regelmäßiges Aufrücken leichtes Spiel und konnte sich praktisch immer aussuchen, ob er die Grundlinie, ein inverses Dribbling oder gleich eine Flanke suchen möchte. Rapid besetzte die Räume am Flügel völlig unzureichend, sowohl bei Ballbesitz, als auch gegen den Ball.

Es fehlten die Pendelbewegungen, etwa durch Grahovac, Ljubicic, den jeweils ballnahen Innenverteidiger oder in höheren Zonen auch durch Schwab. Der Austria wurden praktisch die Flügel überlassen, was prinzipiell zwar auch ein Stilmittel sein kann, aber in diesem Fall zu einem massiven Problem wurde, weil die Veilchen ihre Flügelaktionen sehr geradlinig zu Ende spielten und immer wieder in Torraumszenen konvertierten.

Der Plan der Hütteldorfer sah vor, das Zentrum zu gewinnen und Kontrolle und ein strukturiertes Kurzpassspiel aufzubauen. Über weite Strecken gelang dies aber nur Ljubicic, weil Grahovac permanent mit seinen Fehlern im Raum haderte und Schwab von Grünwald manngedeckt wurde. Knasmüllner wäre auf einer etwas tieferen Position ebenfalls wertvoller gewesen, war aber dafür vorgesehen, dem Rapid-Spiel durch seine Läufe in Schnittstellen Tiefe zu geben, was auch für das zwischenzeitliche 1:1 sorgte. Der ehemalige England-Legionär hatte weitgehend die Aufgabe Badji zuzuarbeiten, was für ihn deutlich schwieriger war, als hätte es sich beim Rapid-Neuner um Fountas gehandelt.

Gerade mit dem Ball hatte Rapid zu wenig Zentrumsdominanz. Der Plan wäre ursprünglich gewesen, Sicherheit in der Mitte zu finden und dann mit Diagonalpässen die aufrückenden Flügelverteidiger oder den tiefgehenden Knasmüllner zu bedienen, die dann wiederum Badji mit Zuspielen versorgen sollten.

Dies gelang aus mehreren Gründen nicht, denn einerseits wurden die Flügelverteidiger durch das Spiel gegen den Ball der Wiener Austria zumeist tief gehalten und auch die Strafraumbesetzung passte zumeist nicht. Badji orientierte sich zu häufig zum kurzen Eck, während Rapid es mit Bällen auf die zweite Stange versuchte, die entweder recht einfach zu verteidigen waren, oder versandeten. Demnach ist es nicht verwunderlich, dass die beiden Rapid-Treffer von außerhalb des Strafraums erzielt wurden.

Probleme zwar erkannt, aber zu spät entgegengewirkt

Es war also schnell ersichtlich, dass Rapids Probleme in der ersten Halbzeit mit dem schwachen Positionsspiel in der Breite bzw. an den Flügeln zu tun hatten. Kühbauer betonte bei der Pressekonferenz nach dem Spiel, dass er dies bereits früh erkannte und entgegenwirken wollte. Eine Systemumstellung hätte laut ihm aber zwei Wechsel erfordert, die zur Halbzeit schließlich auch durchgeführt wurden.

Die personellen Sorgen der Gastgeber dürften hier nicht außer Acht gelassen werden, aber die Art der Systemumstellung zeigt auch auf, welche Variabilitätsprobleme Rapid weiterhin hat. Es brauchte zwei neue Personalien, um auf ein klassisches 4-2-3-1 umzustellen – in Wahrheit wäre es aber mit den Personalien der Startelf problemlos möglich gewesen, diese Formation bereits nach 20 oder 25 Minuten zu improvisieren. So hätte sich Rapid womöglich das 1:2, das erneut aus einer Flügelüberzahl der Austria resultierte, sowie die großen Chancen der Austria auf das dritte Tor erspart.

Stattdessen konnte man in der zweiten Halbzeit sehen, was möglich gewesen wäre. Rapid nahm nach und nach das Heft in die Hand und die Austria kam mit der Systemspiegelung durch die Hausherren überhaupt nicht zurecht. Obwohl mit einem Verteidiger weniger, wirkte Rapid defensiv nun viel stabiler und ließ im Grunde nur noch eine Austria-Chance zu, die aus einem von Strebinger ausgelassenen Freistoß resultierte. Den Rest der Partie dominierte Rapid nach Belieben und die Austria verteidigte gegen die in der Breite besser auftretende Rapid-Elf phasenweise katastrophal, wodurch Rapid alleine in den letzten Atemzügen der Partie noch zu drei Top-Chancen kam.

Prinzip Hoffnung über weite Strecken der ersten Halbzeit

Wenn Knasmüllner oder Badji die Partie am Ende zu Gunsten Rapids entscheiden, gehen die Zuschauer zufrieden nach Hause und kaum jemand redet mehr über die erste Halbzeit. So endete das Spiel aber mit einem 2:2 und es muss die Frage gestellt werden, wieso Kühbauer im Laufe der ersten Halbzeit kein konsequenteres In-Game-Coaching bzw. konkrete Umstellungen einbrachte.

Andererseits muss erneut konstatiert werden, dass obwohl die Probleme praktisch für jedermann ersichtlich waren, die Personaldecke extrem dünn war. Rapid musste acht Ausfälle verkraften, war dadurch vor allem positionsspezifisch zu schlecht aufgestellt, weshalb der 19-jährige Adrian Hajdari nach der Pause sein solides Debüt als Rechtsverteidiger gab. Dennoch wäre im Laufe der ersten Halbzeit taktisch noch etwas mehr drin gewesen, aber Kühbauer entschied sich zuzuwarten und hoffte auf die individuellen Vorteile gegenüber der Austria. Es sollte sich rächen, denn einen Derbysieg verspielte Rapid nicht nur wegen der vergebenen Chancen in der Schlussphase, sondern auch wegen der fehlerbehafteten Phase zwischen Minute 20 und 45. Eine gefestigtere Mannschaft als die Austria hätte die Partie in dieser Phase wohl bereits vorentschieden.

Nach dem Derby wurden wieder Stimmen laut, dass Rapid zu Hause gegen Außenseiter nicht mit Fünferkette auflaufen sollte. Gegen ein 5-3-2- oder 5-4-1-System spricht prinzipiell nichts, da man auch diese Formation sehr offensiv anlegen kann. Die erste Halbzeit des Derbys avancierte jedoch zum Musterbeispiel, wie man ein 5-4-1-System nicht spielen darf. Alleine wegen der völlig fehlenden Bindung der zentralen Mittelfeldspieler zu den Flügeln – sowohl mit, als auch ohne Ball – dürfte die Videoanalyse bei Rapid diesmal etwas ausführlicher ausfallen als sonst.

Austria mutig und forsch von Anfang an

Nach dem furiosen Auftritt in der Vorwoche gegen Hartberg, tankte die Austria Selbstvertrauen und ging mit breiter Brust in dieses wichtige und brisante Spiel. Klarerweise gab es für Austria-Trainer Ilzer wenige Gründe Veränderungen vorzunehmen und so lief die exakt gleiche Aufstellung gegen den Erzrivalen auf. Die größte Frage war, ob man die starke Leistung gegen Hartberg wird bestätigen und konservieren können. Gegen die Steirer punktete man mit einem exzellenten Matchplan und stellte sich gut auf den Gegner ein. Die Austria wollte sich keineswegs verstecken und trat von der ersten Minute an mutig auf.

Gegen den Ball formierte man sich zu einem klaren 4-2-3-1/4-4-1-1, wobei man einen ähnlichen Ansatzpunkt im Anlaufen des gegnerischen Spielaufbaus wählte, wie in der Vorwoche gegen Hartberg. Im ersten Moment ließ man den gegnerischen Spielaufbau und dessen Dreierkette in Ruhe und konzentrierte sich darauf, kompakt zu stehen und die Räume zu verschließen. Die Violetten lauerten auf den Pressingauslöser und man suchte sich zwei „Opfer“ für dieses energische Attackieren aus, nämlich die beiden Halbverteidiger von Rapid. Sobald man sich in einer guten Position wähnte, lief Stürmer Monschein im Bogen den Halbverteidiger an, um die Verbindung zwischen den Innenverteidigern zu kappen und den ballführenden Verteidiger dazu zu zwingen nach vorne zu spielen.

Währenddessen deckte Fitz den ballnahen Sechser und die Flügelspieler die ballnahen gegnerischen Flügelverteidiger ab, um die Optionen für einen Kurzpass ebenfalls abzuschneiden. Interessant war aber vor allem, dass man ein besonderes Auge auf den Kapitän des Erzrivalen legte und sich einen Plan für Schwab zurechtlegte. Letztendlich sollte es in diesem Spiel zum Duell der beiden Kapitäne und Anführer werden, denn Austria-Kapitän Grünwald sollte Schwab in Manndeckung nehmen und dadurch verhindern, dass dieser im Übergangsspiel seine übliche Rolle ausfüllen konnte. Der Plan der Austria klappte auch ganz gut und man forcierte dadurch nicht nur viele lange Bälle, sondern verhinderte einen sauberen Spielaufbau des Gegners, wobei man auch zu einigen schönen Ballgewinnen in der gegnerischen Hälfte kam.

Spannend war allerdings vor allem, wie die Austria das starke Umschaltspiel von Rapid unterbinden wollte. Eine Schlüsselrolle nahmen dabei die beiden eigenen Außenverteidiger ein, die sehr oft stark einrückten und den Halbraum besetzten, um im Zentrum ein Netz um den Gegner zu spannen und die Räume zu verknappen. Das konnten sie auch tun, agierte Rapid doch ohne nominellen Flügelspieler und systembedingt durch das 5-3-2 sehr zentrumsfokussiert. Vor allem diese Anpassung war letztlich der Schlüssel, für die starke Performance über weite Strecken des ersten Durchgangs.

Starkes Gegenpressing und sauberer Spielaufbau

Das sorgte dafür, dass man vor allem im Gegenpressing das Feld extrem eng und kompakt halten konnte und es so für Rapid es äußerst schwermachte, sich spielerisch zu befreien. Die Austria verteidigte nach jedem Ballverlust sofort nach vorne und rückte mutig auf, wodurch man viele Bälle rasch zurückerobern konnte und in der ersten halben Stunde zwei Drittel der Zweikämpfe gewann. Dass man überhaupt in diese Situationen kam, lag auch daran, dass die Austria vor allem auch im Ballbesitz mutig agierte und versuchte, spielerische Lösungen zu kreieren und das eigene flache Ballbesitzspiel zu etablieren.

Man setzte auf einen kontinuierlichen Spielaufbau und bohrte gezielt die Schwachstellen im gegnerischen Anlaufverhalten an. Die Schlüsselrollen übernahmen dabei sowohl die beiden eigenen Sechser, als auch „Zehner“ Fitz. Die aufbauenden Innenverteidiger suchten immer wieder die beiden Sechser hinter der ersten Pressinglinie des Gegners, die man anspielte. Mit diesem Zuspiel wollte man ein Herausrücken von Rapids Sechsern erzwingen, die in dem Fall nach vorne schoben. Dann ließen Austrias Sechser den Ball meist prompt zurückprallen, während sich Fitz in den rechten Halbraum und neben den gegnerischen Sechsern absetzte und sich ihrer Deckung entzog. Dadurch konnten Palmer-Brown den Offensivspieler immer wieder freispielen und so ein sauberes Übergangsspiel nach vorne initiieren.

Eine recht ähnliche Szene bekam man auch im Vorfeld des 1:0 zu sehen, wobei sich Fitz in diesem Fall im Umschaltspiel nach außen absetzte und technisch hochwertig den gegnerischen Sechser aussteigen ließ. Dass Fitz immer wieder freigespielt werden konnte, lag auch an der Positionierung der beiden Flügelspieler der Austria. Diese drückten mit ihrer hohen Positionierung die gegnerischen Flügelverteidiger nach hinten und schufen so Räume im Mittelfeld, die speziell Fitz im rechten Halbraum auszunutzen wusste. Dieses gewählte Positionsspiel passte auch zum gesamten Konzept der Austria bei Ballbesitz, welches zusammengefasst auf hoher Horizontalität basierte. Durch die breite Positionierung der Flügelspieler und mit den hinterlaufenden Außenverteidigern, versuchte man Rapid in die Breite zu ziehen und so Räume für Kombinationen zu schaffen.

Rapid stand durch dieses Positionsspiel laufend vor einer schwierigen Entscheidung. Das lag daran, dass die Austria auf die jeweilige Verhaltensweise der Gastgeber eine Antwort hatte. Sofern Rapid versuchte in der Breite zu verteidigen, kombinierte sich die Austria mit kurzen Kontakten nach vorne und ließ den Ball in den eigenen Reihen und vor allem über die rechte Seite und die beiden Sechser zirkulieren. Entschloss sich Rapid zum Ball zu verschieben, reagierten die Violetten auch darauf entsprechend und streuten gezielte Spielverlagerungen auf den ballfern breitstehenden Sarkaria ein, der dann in Eins-gegen-Eins-Situationen gehen sollte.

Durch dieses Positionsspiel und den guten Rhythmus bei Ballbesitz, erspielte man sich in den ersten 25 Minuten eine Überlegenheit und kam auf einen Ballbesitzanteil von 55 Prozent und ein klares Übergewicht in der Zweikampfquote. Ausschlaggebend dafür war das starke Gegenpressing, mit dem man viele Bälle rasch zurückeroberte und viele Umschaltaktionen der Hütteldorfer frühzeitig unterbinden konnte.

Man ließ sich auch nach dem schnellen Ausgleich nicht aus der Ruhe bringen und setzte das eigene Spiel und den Matchplan weiterhin um. Man kam auch zu einigen gefährlichen Situationen und wirkte wesentlich aktiver und präsenter. Nach gut 25 Minuten folgte ein kurzer Abschnitt, wo man die Bälle früher verlor und nicht mehr schnell wiedererobern konnte, wodurch Rapid besser ins Spiel kam. Doch genau in dieser Phase, schlugen die Veilchen eiskalt zu: Nach einer Spielverlagerung, trieb Sarkaria den Ball nach vorne und spielte eine punktgenaue Flanke auf Pichler, der per Kopf zum 2:1 traf.

Was danach folgte, war eine entfesselte Austria, die sich in kürzester Zeit einige hochkarätige Torchancen erspielte. Immer wieder initiierte dabei der starke Sarkaria auf dem linken Flügel die Angriffe und Rapid bekam in den Flügelzonen überhaupt keinen Zugriff. So griffen die violetten Gäste mit viel Durchschlagskraft über die Außenbahnen an und wussten mit einer guten Strafraumbesetzung zu punkten. Richard Strebinger war es zu verdanken, dass die Austria in dieser Phase keinen dritten Treffer erzielte. So ging es mit einer knappen 2:1-Führung in die Kabine.

Austria zollt der eigenen intensiven Spielweise Tribut

Nach dem Wiederanpfiff hatten die Violetten klarerweise wenig Grund, Veränderungen vorzunehmen. Die Austria machte zunächst in einer ähnlichen Tonart weiter und kam auch weiterhin speziell über das starke Flügelspiel einige Male gefährlich vor das gegnerische Gehäuse. Man ließ sich zunächst auch nicht durch die gegnerische Systemumstellung verunsichern und zog schlicht das eigene Spiel konsequent durch. Nach einem Freistoß und anschließendem Fehler von Strebinger, hatte Madl die Chance auf das 3:1, welche die Austria jedoch nicht nutzen konnte. Auf der anderen Seite wirkte aber auch Rapid nun wacher und es zeigten sich einige Probleme in der defensiven Staffelung der Austria.

Man konnte das Mittel der absichernden/einrückenden Außenverteidiger in der Form nicht mehr umsetzen und dies wäre beinahe bestraft worden. Bei der ersten guten Möglichkeit von Rapid, ermöglichte dieses Mittel den Durchbruch von Ullmann, der mit einem Schuss an Torhüter Lucic scheiterte. So war es von beiden Seiten nun ein munteres Spiel und man versuchte jeweils, für die Entscheidung oder den Ausgleich zu sorgen. Doch ab der 60. Minute sollte das Spiel immer mehr in Richtung der grün-weißen Gastgeber kippen. Die Gründe dafür waren dabei recht einfach festzumachen.

Durch die Systemumstellung konnte Rapid einerseits selber die Austria mehr in die Breite ziehen und speziell die Räume hinter den Außenverteidigern angreifen, da man nun mit einem Pärchen über die Flügelzone attackierte. Daher waren nun die beiden Flügelspieler der Austria noch mehr gefordert, die defensiveren Kollegen zu unterstützen und in der Abwehr Präsenz zu zeigen. Doch Sarkaria und vor allem Pichler gingen sichtlich die Kräfte aus und weder konnte man die Seite dichtmachen, noch in der Offensive für dringend benötigte Entlastung sorgen, wodurch Rapid immer dominanter wurde. Das bedeutete für die beiden Sechser Ebner und Grünwald noch mehr Arbeit und sie wurden immer wieder alleine gelassen das Mittelfeld zu verdichten, wodurch es der Austria an Kompaktheit mangelte und Rapid zu offenen Räumen kam, die sie auch geschickt bespielten.

Dieser Kräfteverschleiß wirkte sich äußerst negativ auf das Spiel der Violetten aus und hier rächte sich auch die fehlenden Optionen für die Flügelpositionen im Kader. Austria-Trainer hatte keine passenden Alternativen und hätte nur sehr offensiv oder äußerst defensiv auf der Flügelposition wechseln können. Das rächte sich dann auch und Rapid erzielte mit einem weiteren Distanzschuss den 2:2-Ausgleichstreffer. Die Austria versuchte dann mit der Einwechslung von Serbest das Zentrum zu stärken und Stabilität im Spiel gegen den Ball zu erlangen, doch dies klappte überhaupt nicht. Rapid kam in der Schlussphase zu einigen hochkarätigen Chancen und die Austria hing in den Seilen, weshalb Torhüter Lucic einige Male in höchster Not retten musste. Erschwerend kam hinzu, dass man die Kontersituationen zu ungenau spielte und so für keine Entlastung sorgte. So musste man bis zum Schluss zittern und wackelte gehörig, fiel aber letztlich nicht, weshalb es beim 2:2-Endergebnis blieb.

Daniel Mandl & Dalibor Babic, abseits.at

Dalibor Babic