40 Minuten mit zwei Mann mehr, dennoch nur 0:0 im Derby. Rapids Auftritt nach den Ausschlüssen für die Austria am Sonntagnachmittag war schlichtweg als... Déjà vu: Als Rapid in fünf Wochen zweimal nicht gegen Neun gewann

40 Minuten mit zwei Mann mehr, dennoch nur 0:0 im Derby. Rapids Auftritt nach den Ausschlüssen für die Austria am Sonntagnachmittag war schlichtweg als blamabel zu bezeichnen. Neu ist eine solche Situation in Grün-Weiß allerdings nicht. 2013 passierte Rapid gleich zweimal Ähnliches.

Es war die „Endphase Schöttel“, als Rapid gegen Ende der Saison 2012/13 zwei „Zwei-Mann-Überzahlen“ nicht ausnutzen konnte. Am 24. Spieltag fuhr Rapid als Tabellendritter zum damals Fünften aus Wolfsberg, ging dort bereits nach zehn Minuten durch Guido Burgstaller in Führung, kassierte aber noch vor der Pause durch Mihret Topcagic und den Ex-Rapidler Christian Thonhofer zwei Gegentore.

Rnic und De Paula flogen jeweils mit „glatt Rot“

Unmittelbar nach der Pause sah WAC-Abwehrchef Nemanja Rnic nach einer Notbremse Rot und in der 79. Minute folgte ihm David de Paula nach einem brutalen Einstieg gegen den damaligen Rapid-Kapitän Steffen Hofmann mit Rot in die Kabine. Anders als gestern spielte Rapid damals nur genau 15 Minuten (inklusive Nachspielzeit) gegen zwei weniger, fand aber ebenfalls wenige Lösungen gegen die dichte Wolfsberg-Abwehr und kam durch Burgstaller nur zu einer guten Ausgleichschance – und das obwohl bei Rapid im „Eiskasten Lavanttal“ Kicker wie Hofmann, Sabitzer, Schaub oder Boyd auf dem Platz standen. Der WAC gewann das Spiel schließlich mit 2:1 – das Spiel ist in voller Länge hier auf YouTube zu sehen.

Innsbruck gleicht zu neunt aus

Nur fünf Wochen später kam es für Rapid noch dicker – damals bei einem 1:1 am Tivoli gegen den FC Wacker Innsbruck. Die Stimmung im Klub war bereits massiv aufgeheizt, nachdem Rapid seit dem 1:2 beim WAC aus drei Spielen gegen Nachzügler nur zwei Punkte holte. „Bis auf weiteres geschlossen – alle schuldig, alle raus“ stand auf einem Transparent der mitgereisten, schweigenden Auswärtsfans. Rapid war zum damaligen Zeitpunkt Vierter – mit einem Punktschnitt von 1,55.

Bereits nach 24 Minuten musste Innsbruck-Innenverteidiger Marco Kofler wegen einer Notbremse vom Platz, Rapid nutzte die numerische Überlegenheit erst in der 66. Minute, als Boyd das 1:0 erzielte. Sieben Minuten später flog auch noch Linksverteidiger Alexander Hauser mit Gelb-Rot vom Platz und wiederum wenige Minuten später ließ Deni Alar die Chance aufs 2:0 aus.

Nach 81 Minuten staubte Julius Perstaller einen Volley von Ex-Rapidler Roman Wallner ab und stellte auf 1:1. Rapid reagierte mit den Einwechslungen von Grozurek und Starkl – die Innsbrucker waren aber zu neunt näher am 2:1, als Rapid. Die gesamte Partie ist hier auf YouTube zu sehen.

Zehn Tage später musste Schöttel gehen

Eine Woche später gewann Rapid im Hanappi-Stadion in einer biederen Partie mit 2:0 gegen den Vorletzten aus Wiener Neustadt und drei Tage danach verlor man an gleicher Stelle das Cup-Viertelfinale gegen den FC Pasching mit 0:1. Das war schließlich zu viel des Schlechten: Peter Schöttel musste gehen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er in der Saison 2012/13 in allen Bewerben – inklusive Europa-League-Gruppenphase – in 43 Spielen einen Punktschnitt von 1,49 aufgebaut. Auf nationaler Ebene, ohne Europacup, lautete der Punktschnitt zum Zeitpunkt seines Rauswurfs 1,66. Werte, wie sie Rapid momentan liebend gerne hätte. Auch ein Zeichen dafür, wie massiv sich die Ansprüche – oder auch die Wahrnehmungen – bei Rapid in den letzten zehn Jahren veränderten…

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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