Mit Nicolas Kühn hat Rapid einen der beiden etatmäßigen Flügel bereits an den Celtic FC verloren. Nun könnte es auch bei Marco Grüll einen... Kommt Rapid nun doch auch noch Marco Grüll abhanden?

Mit Nicolas Kühn hat Rapid einen der beiden etatmäßigen Flügel bereits an den Celtic FC verloren. Nun könnte es auch bei Marco Grüll einen Interessenten geben, bei dem alle Beteiligten zu überlegen beginnen müssen.

Bereits vor mehreren Wochen schien klar, dass Grüll seinen Vertrag bei Rapid nicht verlängern würde. Ein Wechsel im Winter wurde jedoch auch weitgehend ausgeschlossen – Grüll solle im Sommer ablösefrei den Klub wechseln.

Union Berlin tritt auf den Plan

In Transferzeiten laufen die Dinge aber nicht immer nach Plan und so trat nun Union Berlin auf den Plan, wie Medien, unter anderem die „Krone“ berichten. Die „Eisernen“ sollen Grüll ein unmoralisches Angebot unterbreitet haben, bei dem auch Rapid ins Grübeln kommen müsse. Grülls Vertrag läuft nur noch bis zum Sommer – Ablöse könnten die Hütteldorfer nur noch in den nächsten knapp drei Wochen lukrieren.

Grüll arbeitete sich aus der Formkrise

Grüll durchlebte ein schwieriges Jahr 2023, hatte immer wieder mit Formkrisen zu kämpfen, arbeitete sich aber aus seinem zwischenzeitlichen Tief heraus und spielt bisher eine gute Saison 2023/24. In der Liga brachte er es nicht nur auf sehr auffällige Leistungswerte, sondern auch auf fünf Tore und vier Assists, was allerdings noch immer nicht seiner tatsächlichen Gefährlichkeit entspricht. Hinzu kommen zwei Tore in der Qualifikation zur UEFA Europa Conference League und fünf Tore und zwei Assists im ÖFB-Cup.

Intensiver Transferwinter für Union

Union wiederum hat im Sommer, auch wegen der Champions-League-Teilnahme, knapp 30 Millionen Euro in neue Spieler investiert. Dennoch lagen die Berliner lange am Tabellenende der deutschen Bundesliga und arbeiteten sich erst kurz vor Weihnachten aus den Abstiegsrängen heraus. Langzeitcoach Urs Fischer musste gehen, Nenad Bjelica übernahm im November.

Nach goldenen Zeiten steht Union vor einem Umbruch und im Winter dürfte sich bei den Hauptstädtern noch einiges tun. Stürmer Sheraldo Becker wird um fünf Millionen Euro zu Real Sociedad wechseln – die Bekanntgabe ist noch für heute zu erwarten. Mit dem Ivorer Chris Bedia von Servette Genf soll ein Nachfolger bereits so gut wie fix sein. Für Grülls Linksaußenposition soll auch der Belgier Yorbe Vertessen von der PSV Eindhoven ein Kandidat sein. Laut belgischen Medien sind sich auch hier die Klubs bereits über einen Wechsel einig.

Gesamtpaket muss passen

Grüll betonte immer wieder, dass ein Abgang für Rapid in seiner Gesamtheit Sinn machen müsse, entschied sich deshalb zum Ende der Sommertransferzeit gegen einen Wechsel in die Türkei, als Trabzonspor und Samsunspor den gebürtigen Salzburger lockten. Später soll es auch Interesse von Mainz 05, Werder Bremen und Rapids Europacup-Gegner Fiorentina gegeben haben.

Unerwartet viel Arbeit für Katzer?

Der Klub des bekennenden Rapidlers Christopher Trimmel könnte ein solcher Klub sein, bei dem das Gesamtpaket passen könnte. Nun ist die Frage, wie ernst Union in den nächsten Tagen macht. Die Entscheidung müsste jedenfalls schnell fallen, zumal auf Markus Katzer noch einiges an Arbeit zukommt. Mit Christoph Lang verstärkte Rapid den Kader noch kurz vor dem Kühn-Abgang, eine Verpflichtung von Noah Bischof mit anschließender Leihe scheint nur noch Formsache zu sein, aber auch ein weiterer Legionär soll, unabhängig vom Grüll-Verbleib, noch kommen.

Das Transferfenster ist in Österreich noch bis 6. Februar geöffnet. Bis dahin muss Rapids Frühjahrskader stehen.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen