Im Zuge einer kleinen Serie haben wir uns einige der interessantesten Bundesliga-Legionäre der letzten Jahre herausgepickt und verfolgen ihre Karrieren. Was wurde aus den... Was wurde aus: Taxiarchis Fountas

Im Zuge einer kleinen Serie haben wir uns einige der interessantesten Bundesliga-Legionäre der letzten Jahre herausgepickt und verfolgen ihre Karrieren. Was wurde aus den Torjägern der letzten Jahre? Wo spielen sie heute? Und wie erfolgreich waren sie nach ihrer Zeit in Österreich?

Heute geht es um einen Spieler, der speziell beim SK Rapid stets zwischen Genie und Wahnsinn wandelte:

Taxiarchis Fountas

Im Sommer 2019 holte der SK Rapid den griechischen Allrounder Taxiarchis Fountas ablösefrei aus St. Pölten. Obwohl die Fans am Anfang noch nicht recht wussten, was sie mit dem pfeilschnellen Griechen anfangen sollen, strafte er seine Kritiker sehr schnell Lügen und wurde zum gefährlichsten Spieler im Team. Schon in seiner ersten Saison brachte es Fountas auf 19 Bundesligatore und sechs Assists.

Alles schien perfekt und die Kombination Fountas und Rapid passte. Über Rapid spielte sich Fountas sogar zurück ins griechische Nationalteam und er traf auch bei seinem Europacup-Debüt gegen Arsenal. Doch schon bald begannen die Disziplinlosigkeiten und sogar interne Streitigkeiten mit Mitspielern. Nicht nur mit seinem Stürmerkollegen Ercan Kara stritt er sich expressiv auf dem Platz…

Knapp zwei Jahre lang lief dennoch alles gut, aber als die Transfergerüchte um seine Person größer wurden, begann auch sein Interesse an seinem aktuellen Arbeitgeber abzunehmen. Ein teurer Transfer nach New York City zerschlug sich, Fountas hörte jedoch auch die Rufe aus Bergamo, Genua, Stuttgart oder Bologna. In der Saison 2021/22 „presste“ er sich schließlich frei und hinterließ viel böses Blut im Klub und auf der Fantribüne.

Fountas wechselte im März 2022 um nur 360.000 Euro zu D.C. United, in die US-amerikanische Hauptstadt. Der Fünfjahresvertrag sollte dem Griechen etwa sechs Millionen US-Dollar Gehalt einbringen und er startete sportlich ähnlich wie bei Rapid. In 38 Spielen erzielte er 18 Tore und wurde schnell zu einem der Publikumslieblinge.

Doch auch das änderte sich recht abrupt, als Fountas auf rassistische Weise gegen einen Betreuer des Teams ausfällig wurde. D.C. United fackelte nicht lange und entließ Fountas fristlos – obwohl er der beste Torschütze des Teams war.

Das Kapitel USA war für den hitzköpfigen Angreifer damit abgeschlossen – auch andere Teams aus der MLS, die zuvor noch großes Interesse an Fountas zeigten, nahmen Abstand von einer möglichen Verpflichtung.

Im August 2023 verließ der Ex-Rapidler die USA und wechselte in die Türkei zu Trabzonspor. Das Engagement war bisher nicht von Erfolg gekrönt: In 21 Ligaspielen kam Fountas nur auf einen Treffer und einen Assist. Immerhin erzielte er zwei weitere Tore im türkischen Cup. Von einem „Stammleiberl“ ist er aber noch weit entfernt und immer wieder plagen den mittlerweile 28-Jährige kleinere Verletzungen.

Sein Vertrag in Trabzon läuft noch bis Sommer 2025. Dass er beim Tabellendritten der türkischen Süper Lig eine große Zukunft hat, scheint unwahrscheinlich.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen