Der SK Rapid Wien trifft im heutigen Cup-Viertelfinale auf Pasching. Eine trostlose Kulisse, wie zu Beginn der 1990er-Jahre ist dabei zu erwarten, obwohl die... Spiel Eins nach dem Demomarsch: Festgefahrener SK Rapid empfängt den FC Pasching

SK Rapid Wien (Logo, Wappen)Der SK Rapid Wien trifft im heutigen Cup-Viertelfinale auf Pasching. Eine trostlose Kulisse, wie zu Beginn der 1990er-Jahre ist dabei zu erwarten, obwohl die Hütteldorfer vor dem Einzug ins Cup-Halbfinale als klarer Favorit gelten. Für die Hütteldorfer ist es eher „Spiel Eins“ nach dem Fanprotest gegen Wiener Neustadt, der höhere Wellen schlug als der glanzlose 2:0-Sieg.

Als oberste Maxime wurde eine friedliche Fandemonstration ausgegeben. Es dürfe „nichts passieren“, nicht mal eine geworfene Bierdose. Die frustrierten Rapid-Fans hielten sich konsequent an diese Aufforderung und so beschränkte sich der Protest auf Gesänge gegen den ungeliebten Vorstand und eine Menge Transparente und Doppelhalter. Tatsächlich lief der Protest vorbildlich ab und hatte große Symbolkraft.

Proteste werden fortgesetzt

Dass Rapid damit den unangenehmsten Part ausgestanden hat, ist unwahrscheinlich. Viel mehr wurde bereits von Fanseite erklärt, dass die Proteste weitergehen würden. Aufgrund der Langfristigkeit der Fanforderungen änderte auch der zumindest tabellarisch befreiende 2:0-Sieg gegen Wiener Neustadt nichts an dieser Einstellung. Auch ein Erfolg im heutigen Aufeinandertreffen mit Pasching hätte auf die Schiene der Fans keinen Einfluss. Im Grunde wartet man nur auf weitere Niederlagen, um den Druck erhöhen zu können. Auf Erfolge zu warten wird den Verantwortlichen demnach nichts bringen – die Rapid-Fans ziehen den Protest knallhart durch und werden ihn erst beenden, wenn etwas verändert wurde.

Mit dem FC Pasching kommt heute ein Gegner ins Hanappi-Stadion, der sich im Frühjahr nicht ganz so souverän wie im Herbst verkauft. Das von Red Bull unterstützte Ex-Bundesligateam ist jedoch auch in der Regionalliga Mitte, wo man derzeit einen Punkt vor dem LASK an der Tabellenspitze liegt, mit ehemaligen Bundesligakickern gespickt.

Routine in Tor und Innenverteidigung

Im Tor steht Hans-Peter Berger (31), der bereits für den LASK, Ried und die Admira das Bundesligator hütete. Zudem spielte Berger zwei Jahre in Portugal bei Leixoes. Abwehrchef ist Davorin Kablar (35), der ebenfalls für Ried und den LASK spielte, neben ihm hat Trainer Gerald Baumgartner mit Martin Grasegger (24) und Lukas Gabriel (21) zwei Ex-Rieder als Alternativen.

Außenverteidiger ohne Bundesligaerfahrung, Krammer als Sechser

Keine Bundesligaerfahrung haben die etatmäßigen Außenverteidiger: Peter Riedl (30) spielte lange in der Ersten Liga, Daniel Kerschbaumer (23) kam gar über die Regionalliga noch nicht hinaus. Mit Mark Prettenthaler (30) hat man jedoch einen gestrandeten Ex-Bundesligakicker in den eigenen Reihen. Anders die Doppelsechs: Thomas Krammer (30) spielte unter anderem für Sturm und die Austria, Marco Perchtold (24) immerhin als Stammspieler für Gratkorn in der zweiten Leistungsklasse.

Spielmacher Sobkova als „Star“

Die große Konstante im Spiel der Paschinger ist Daniel Sobkova (27), der auf der Zehner-Position zum Einsatz kommt. Er erzielte heuer 19 Tore in 19 Ligaspielen und bereitete drei weitere Tore vor. Zuvor spielte Sobkova in Grödig, beim LASK und längere Zeit als Hoffnungsträger bei Austria Lustenau. Mittlerweile hat der Linksfuß den Status eines „ewigen Talents“ gepachtet, allerdings blüht er in seiner zweiten Pasching-Saison merklich auf.

Casanova die Speerspitze

Am linken Flügel hat der ehemalige Stegersbach-Torjäger Ivan Kovacec (24) aus Kroatien die besten Karten. Der schnelle Offensivmann kann auch an vorderster Front eingesetzt werden, wo jedoch etatmäßig der Spanier Nacho Casanova (27) zum Einsatz kommt, der in der Vorsaison sechs Ligatreffer für die SV Ried erzielte. Für Pasching traf er in Pflichtspielen bereits 14-mal. Am rechten Flügel ist zudem der junge Philipp Schobesberger (19) die Entdeckung des letzten Jahres.

Gute Alternativen auf der Bank

Auch von der Bank können die Paschinger einiges bringen: Etwa den Red-Bull-Leihspieler Yusuf Otubanjo (20), der im Angriff oder am rechten Flügel eingesetzt werden kann. Mit Lukas Mössner (29) sitzt außerdem ein ehemaliger Erste-Liga-Torschützenkönig draußen. Auch der Ex-LASK-Spieler Ali Hamdemir (23) ist immer eine Alternative fürs zentrale Mittelfeld.

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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