Paris St. Germain verpflichtet nach dem Rekordtransfer von Neymar wohl auch Supertalent Kylian Mbappé– und das für nicht viel weniger Geld. Geschätzte 180 Millionen... Mbappé-Transfer: Financial Fairplay my ass…

Paris St. Germain verpflichtet nach dem Rekordtransfer von Neymar wohl auch Supertalent Kylian Mbappé– und das für nicht viel weniger Geld.

Geschätzte 180 Millionen soll der Transfers des erst 18-jährigen Stürmers kosten. Um nach dem nicht gerade billigen Transfer von Neymar, der sich vielleicht innerhalb eines Jahres tatsächlich amortisieren könnte, vor Sanktionen der UEFA im Zuge des Financial Fairplays geschützt zu sein, leiht Paris Mbappé für ein Jahr von der AS Monaco aus. Gleichzeitig verpflichten sich die katarischen Besitzer, danach die Summe auf das monegassische Konto zu überweisen. Somit fallen die exorbitanten Kosten erst für die nächste Saison an.

Was nach Bauerntrick klingt, ist tatsächlich leicht zu durchschauen. Ob dieses Gebaren wirklich den Ansprüchen der Legalität genügt, wird die UEFA nach Ende der Transferfrist prüfen. Sofern der Wechsel tatsächlich zu Stande kommt. Bislang ist noch nichts fix, der Transfer dürfte aber nur noch Formsache sein; zumindest nach dem Pressecho zu urteilen.

Mbappé würde damit nach Hause zurückkehren, ist er doch gebürtiger Pariser. In einem Vorort der Metropole lernte er laufen und zeitgleich kicken. So macht es jedenfalls den Anschein. Denn der junge Franzose ist mit außerordentlichem Talent gesegnet. In der Jugend lehnte er noch ein Angebot von PSG und Real Madrid ab und entschied sich, seine Ausbildung in Monaco fortzusetzen. Mit Erfolg: Mbappé wurde im Fürstentum nicht nur zum jüngsten französischen Nationalspieler seit 1955, sondern auch zum jüngsten Torschützen Monacos. Damit tilgte er einen gewissen Thierry Henry aus den Geschichtsbüchern. Zusätzlich avancierte er letzte Saison noch zum jüngsten Spieler, der je in einem Halbfinale der Champions League traf. Ganz schön viele Superlative also…

Bei Paris könnte er gemeinsam mit Neymar und Edinson Cavani eine – zumindest auf dem Papier -beeindruckende Dreierreihe bilden. Die beiden Südamerikaner könnten dabei von Mbappés Fähigkeiten profitieren, wie nur wenig andere Räume abseits des Balles zu entdecken.

Nicht nur das Financial Fairplay und die Gerechtigkeit im Allgemeinen – ein im Fußball eh längst aufgeweichter, ja mittlerweile fast wertloser Begriff – wären Verlierer dieses Transfers. Auch die Pariser Zukunft von Julian Draxler, erst im Winter für 40 Millionen gewechselt, ist mehr als fraglich. Diesen Status hatte sie bereits nach dem Neymar-Transfer, mit einer zusätzlichen Akquise von Mbappé sieht es in Sachen Einsatzchancen für den Deutschen endgültig düster aus. So schnell kann es gehen: Nach seinem Wechsel lieferte Draxler eigentlich gute Spiele ab und war auch in diesem Sommer einer der Gewinner beim Confed-Cup, den eine deutsche B-Elf erringen konnte. Bei einem Klub wie Paris zählt eben aber nur die A-Liga der Superstars. Mit Spielern wie Draxler wird die Marke PSG eben nicht auf ein neues Level gehoben, eines der erklärten Ziele der Kataris.

Dass ein Fußballklub von einem gesamten Land alimentiert wird, dürfte so eigentlich nicht sein. Doch Institutionen, wie eben die UEFA, wegen mehr Gerechtigkeit anzurufen, hat bereits in der Vergangenheit nicht funktioniert. Deren Präsident, der Slowene Aleksander Ceferik, machte in einem Interview mit dem Kicker nochmals deutlich, hart gegen Financial – Fairplay-Verstöße vorzugehen. Und am Nordpol ist Crushed Ice der Verkaufsschlager…

Ral, abseits.at

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