Einmal mehr schaffte es die SV Ried in der ersten Halbsaison der Spielzeit 2011/12 zu überzeugen. Aus wenigen Mitteln schufen die Oberösterreicher wieder eine... abseits.at bewertet die Hinrunde der SV Ried – Reifeltshammer und Hadzic als prägende Figuren

Einmal mehr schaffte es die SV Ried in der ersten Halbsaison der Spielzeit 2011/12 zu überzeugen. Aus wenigen Mitteln schufen die Oberösterreicher wieder eine schlagkräftige Truppe, die sich den Herbstmeistertitel holen und gegen die Topteams überzeugen konnte. Abseits.at bewertet die Leistungen der Rieder Akteure im vergangenen halben Jahr.

Notenschlüssel: 1 = sehr schwach, 10 = sehr gut

Die Bewertungen erfolgen auf Basis der Möglichkeiten von Spieler und Verein. Am Ende dieser Serie wird es eine Ligagesamtwertung geben, in die auch Einsatzzeit, Punktzahl und sonstige Faktoren mit einfließen.

Thomas Gebauer … 6
Der Toptorhüter der letzten Jahre blickt auf eine wechselhafte erste Saisonhälfte zurück. Ihm unterliefen haarsträubende Fehler wie etwa in den Heimspielen gegen Red Bull Salzburg und Rapid, auf der anderen Seite zeigte er auch wieder Zauberpartien, wie gegen Bröndby.

Stefan Lexa … 4
Mit den langen Haaren verabschiedete sich auch die Leistung – Lexa ist mit Sicherheit einer der Verlierer des Herbsts. Zwar zeigte er zeitweise immer noch gute Leistungen und erzielte wichtige Tore gegen Wiener Neustadt und Mattersburg, dennoch büßte der 35-Jährige doch merklich an Schnelligkeit und Spritzigkeit ein.

Guillem … 2
Der Spanier, der in der Vorsaison noch neun Ligatreffer für die SV Ried erzielte, steht auf der Abschussliste ganz oben. Er pendelt wohl nur noch zwischen den Positionen 3 und 4 in der Stürmerhierarchie und konnte in der laufenden Saison praktisch nie überzeugen. Der Mann aus Menorca sitzt zu Recht seit vielen Monaten regelmäßig auf der Bank.

Nacho … 7
Die Wiederauferstehung ist gelungen! Der 29-jährige Offensivspieler, der 2010/11 eine schwache Saison hinter sich brachte, läuft in der aktuellen Spielzeit wieder zu alter Stärke auf. Es spricht für den Spanier, dass er sich selbst an den Beinen aus dem Dreck zog, als es danach aussah, dass sein Ried-Engagement bereits zu Ende geht.

Ivan Carril … 7
Der beste Fußballer im Team der Rieder hat immer wieder Probleme mit Trainer und Einstellung. Das alleine hindert den in Rebordaos geborenen 26-Jährigen an einer Karriere bei einem größeren Klub. Technisch brillant, Schusstechnik 1A – Carril ist ein Spieler, der Partien im Alleingang entscheiden kann. Allerdings ist er auch stets ein Kandidat für einen Strafplatz auf der Bank, weil er zu divenhaft agiert.

Jan-Marc Riegler … 6
Unauffällige Halbsaison – und das ist für einen Mann auf seiner Position auch gut so. Pirscht sich still und heimlich an den Status eines Leistungsträgers heran.

Marco Meilinger … 7
Kam aus der Regionalliga, wurde in der Bundesliga ins kalte Wasser geworfen – und schwamm drauf los! Meilinger ist auffällig, engagiert und zudem torgefährlich. Wenn er noch an seiner Effizienz und Konzentration arbeitet, wird er Ried (oder gar seinem „Besitzer“ Red Bull Salzburg) noch viel Freude bereiten.

Nacho Casanova … 6
Der vierte Spanier im Bunde nimmt bei der SV Ried eine ähnliche Rolle ein wie Miran Burgic beim FC Wacker Innsbruck. Er erzielt zwar wenige Tore, überzeugt aber durch gutes Antizipationsspiel, kann Bälle halten, abtropfen lassen und verteilen. Aktuell der „Einserstürmer“ in Ried und ein wichtiger Mann für das Gludovatz’sche System.

Thomas Hinum … 6
Verlässlich, konstant und taktisch enorm wichtig für die Mannschaft. Hinum fabriziert keine Wunderdinge, spielt keine überragenden Partien, aber erfüllt seine Aufgaben ohne mit der Wimper zu zucken!

Emanuel Schreiner … 5
Offensiv ist der unerfahrene Ex-LASK-Spieler sehr bemüht, versucht sich intensiv ins Offensivspiel einzuschalten und viele Flanken zu schlagen. Defensiv sorgt er jedoch immer wieder für Unruhe im eigenen Team. Aktuell ein Spieler mit Vor- und Nachteilen, allerdings auch noch sehr unroutiniert.

Anel Hadzic … 8
Der gebürtige Bosnier entwickelte sich auf beeindruckende Art und Weise. In seinen ersten drei Jahren musste er viele verschiedene Positionen bekleiden, in der vergangenen Saison etablierte er sich schließlich als wichtiger Spieler in der Startelf und in der laufenden Saison avancierte er zum Chef im Team, bei dem ein Auslandstransfer – trotz unglücklicher Entwicklungen in den letzten Wochen – nicht mehr fern sein kann!

Robert Zulj … 5
Ein ungeschliffener Edelstein, der in modernen Systemen sehr wichtig sein kann. Zulj kann den Ball halten, hat eine solide Technik und erarbeitet sich selbst einige Torchancen. Im Spätsommer hatte er eine gute Phase, als er in drei Spielen drei Treffer erzielte. Insgesamt erzielt er allerdings für einen „modernen Brecherstürmer“ zu wenige Tore, vergibt viele Chancen.

Bienvenue Basala-Mazana … 3
Wie erwartet: Schnell und technisch gut, dafür aber zu leichtfüßig, im Zweikampf nicht entschlossen genug und vor allem mit großen Fehlern im Stellungsspiel. In dieser Form ist er für die SV Ried keine entscheidende Verstärkung – und schon gar nicht für den 1.FC Köln, bei dem Basala-Mazana eigentlich unter Vertrag steht.

Daniel Beichler … 4
In Ansätzen sah man sein großes Talent und seine Spielstärke – allerdings spricht es nicht für einen Deutschland-Legionär und ehemals elffachen Bundesliga-Saisontorschützen, dass er sich gegen Spieler wie Marco Meilinger so richtig gar nicht durchsetzen kann. Vom 23-Jährigen muss sehr bald mehr kommen, sonst schlittert er ungebremst in die Schiene „ewiges Talent“.

Thomas Reifeltshammer … 9
Die große Konstante im Defensivspiel der Rieder. Ein ruhender Pol, zweikampfstark, technisch gut und zudem vorne immer wieder für ein Tor gut. Er war im Herbst einer der größten Aufsteiger der heimischen Liga!

Marcel Ziegl … 6
Der 19-Jährige zeigte einmal mehr, wieso er bereits im Alter von 15 Jahren für die SV Ried debütieren durfte. Erweist sich als immer flexibler und dynamischer und spielte sich vor allem gegen Ende der Herbstsaison an die Stammelf heran. Ihm blüht noch eine große Zukunft, wenn seine Entwicklung in dieser Geschwindigkeit weitergeht.

Lukas Rotpuller … 6
Ein weiterer typischer Gludovatz-Schachzug. Rotpuller fiel bei den Austria Amateuren weder positiv noch negativ auf, wurde vom Rieder Trainer geholt und ins klassische taktische Korsett  gepresst – und nun ist er ein durchaus verlässlicher und taktisch disziplinierter Stammspieler in der Bundesliga.

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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