Die Rapid-Fans durften beim 3:3 gegen den Wolfsberger AC gleich drei neuen Spielern auf die Beine schauen. Einen uneingeschränkt positiven Eindruck hinterließ keiner der... So schlugen sich die neuen Rapidler im ersten Spiel!

Die Rapid-Fans durften beim 3:3 gegen den Wolfsberger AC gleich drei neuen Spielern auf die Beine schauen. Einen uneingeschränkt positiven Eindruck hinterließ keiner der drei Neuen. Wir machen den Faktencheck zur ersten Partie von Kongolo, Kasanwirjo und Grgic.

Das unglücklichste Debüt gab natürlich Terence Kongolo, der mit einem Fehler als letzter Mann dafür sorgte, dass Augustine Boakye alleine aufs Tor laufen konnte. Beim Versuch den Fehler auszubessern, verschuldete er einen Elfmeter und flog mit einer glatten roten Karte vom Platz. Diese insgesamt sehr ungeschickte Szene brachte den WAC wieder zurück ins Spiel.

Kongolo vor der roten Karte solide

Dabei hatte Kongolo zuvor eine solide Partie gespielt. Er brachte 91% seiner Pässe an den Mann, spielte dabei nur selten quer, sondern auch immer wieder progressiv. In der gesamten Partie machte er nur drei Fehlpässe und war mit zwölf Balleroberungen der stärkste Spieler seiner Mannschaft in dieser Metrik. 12 von 19 gewonnenen Zweikämpfen sind ebenfalls recht solide und etwa auf demselben Level, wie Querfelds Statistik.

Mit nur 5 von 9 gewonnenen Kopfballduellen sah man auch, dass er die enorme Präsenz, die Nenad Cvetkovic in die Abwehr der Hütteldorfer brachte, zumindest in der Luft nicht bieten kann. Das war allerdings angesichts seiner allgemeinen Spielweise durchaus zu erwarten. Sichtbar war allerdings auch, dass Kongolo noch ein wenig unter mangelnder Spielpraxis leidet, nachdem er im Jahr 2023 nur zehn Spiele absolvierte. Das machte sich speziell im Tempo und in manchen, etwas unentschlossenen Szenen bemerkbar. Insgesamt spielte Kongolo aber keine schlechte Partie – was jedoch bleibt, ist die unglückliche Szene nach 68 Minuten…

Kasanwirjo nervös und unpräzise, dann verbessert

Von Neraysho Kasanwirjo durfte man durchaus mehr erwarten, aber der junge Niederländer wirkte vor allem zu Beginn nervös und spielte eine technisch unsaubere Partie. Beim 21-Jährigen war vor allem sichtbar, dass die Abstimmung mit seinen Nebenleuten noch nicht funktioniert und auch im Attackieren agierte er phasenweise etwas zu kopflos und ungestüm. Kasanwirjo gewann unterm Strich nur 9 seiner 27 Zweikämpfe und konnte vor allem keine offenen Bälle für sein Team erobern, was Rapid immer wieder ein bisschen bremste und das Umschaltspiel manchmal fahrig erscheinen ließ.

Allerdings steigerte sich Kasanwirjo mit Fortdauer des Spiels und wurde auch offensiv mutiger. Zwei gute Hereingaben von der Seite sorgten für Gefahr im WAC-Strafraum und auch seine hohe Durchschnittsposition, speziell ab dem Führungstreffer für die Grün-Weißen, stellte die Wolfsberger immer wieder vor Probleme bzw. sorgte auch dafür, dass sich der linkslastige Omic kaum entfalten konnte und in der Pause runter musste.

Wie es zu erwarten war, ist Kasanwirjo in der Offensive kein Dribbler oder extrem intensiver Tiefenläufer, sondern versucht die Aktionen möglichst einfach auszuspielen, was wiederum seinem Vordermann Nicolas Kühn entgegenkommen kann. Überraschend war allerdings, dass der Feyenoord-Leihspieler noch einige läuferische Defizite offenbarte. Auch wenn sich Kasanwirjo mit Fortdauer der Partie steigerte, ist hier noch in vielerlei Hinsicht Luft nach oben.

Grgic sorgt für Präsenz, hat aber deutliches Verbesserungspotential

Lukas Grgic wurde zur Halbzeit erstmals in grün-weiß eingewechselt und spielte überraschenderweise auf einer etwas höheren Durchschnittsposition als der ausgewechselte Kerschbaum. Grgic hielt sich im Schnitt fast im Zehnerraum auf und damit sogar nur um wenige Meter tiefer als Seidl. Allerdings lief das Spiel weitgehend an ihm vorbei und die hohe Position lag ihm nicht unbedingt. In 53 Minuten (inklusive Nachspielzeit) kam Grgic nur auf elf Pässe.

Was bei ihm allerdings sichtbar war: Er könnte für die Mentalität im Mittelfeld Rapids die gewünschte Verstärkung sein. Grgic scheute kein hartes Duell und keinen In-Fight mit seinen Gegenspielern, die sofort merkten, dass er auf dem Platz steht. Auch wenn die grundsätzliche Zweikampfqualität noch deutlich verbesserungswürdig ist, war ihm eine gewisse Präsenz nicht abzusprechen. Auch wenn er kaum herausstach und ein recht unspektakuläres Debüt gab, ist die zusätzliche Option, die Rapid mit Grgic hat, nicht zu verachten.

Insgesamt war es für die drei Neuen aber ein durchwachsener bis schlechter Tag. Auch wenn jeder von ihnen seine Momente hatte, gibt es noch in jederlei Hinsicht Luft nach oben.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen