Rapid-Gegner Vitesse Arnheim konnte am vergangenen Sonntag einen kleinen Erfolg fürs Selbstvertrauen verbuchen. Auswärts beim FC Utrecht gab es in einer verrückten Partie in... Vitesse erkämpft Punkt in Utrechter Regenschlacht – und verliert Bero!

Rapid-Gegner Vitesse Arnheim konnte am vergangenen Sonntag einen kleinen Erfolg fürs Selbstvertrauen verbuchen. Auswärts beim FC Utrecht gab es in einer verrückten Partie in Unterzahl ein 1:1 – aber auch eine Verletzung, die den Niederländern vor dem Rückspiel gegen Rapid wehtun könnte.

Nach vier Pflichtspielniederlagen in Serie konnte Vitesse endlich wieder anschreiben. Gegen den Tabellennachbarn aus Utrecht gab es ein insgesamt gerechtes 1:1, bei dem Abwehrchef Danilo Doekhi den Ausgleich per Kopf nach abgefälschter Dasa-Flanke in der Nachspielzeit besorgte. Ab der 65. Minute spielte Vitesse nur noch zu zehnt, nachdem ÖFB-Teamspieler Adrian Grbic nach einem Ellbogencheck glatt Rot sah – eine unglückliche, weil nicht beabsichtigte Szene.

Die Post-Game-Graphs von Overlyzer zeigen die leichten Vorteile für Vitesse – auch nach dem Ausschluss.

Das Spiel fand unter schwierigen bis irregulären Bedingungen statt. Bereits nach 20 Minuten wurden die Mannschaften aus dem Rhythmus gebracht, weil das Spiel unterbrochen werden musste. Die Vitesse-Fans hatten Feuerwerkskörper auf den Platz und in den benachbarten Sektor geschossen. Die Partie stand somit knapp vor einem Abbruch. Auch in der Nachspielzeit wurde das Spiel wegen der Vitesse-Fans für weitere zehn Minuten unterbrochen.

Irreguläre Bodenverhältnisse

Auch die Bodenverhältnisse trugen nicht zu einem flüssigen Spiel bei. Speziell in den Strafräumen war der Boden nach Dauerregen extrem tief. Vitesse versuchte dies mit zahlreichen Distanzschüssen zu nützen, Utrecht hatte zu Beginn der Nachspielzeit beim Stand von 1:0 Pech: Nach einem Konter kullerte ein Ball nicht ins Tor, sondern blieb knapp vor der Torlinie liegen, änderte zudem leicht die Richtung. Auf normalem Rasen hätte Utrecht hier womöglich eine Minute vor dem Ausgleich das 2:0 nachgelegt. Auch der Führungstreffer von Utrecht war bereits ein Produkt des miserablen Rasens: Vitesse-Torhüter Houwen ging in einen Rückpass zu zögerlich und wurde vom gegnerischen Angreifer Sylla überrascht.

Im Vergleich zum Spiel in Hütteldorf stellte Thomas Letsch den in Wien gesperrten Matus Bero anstelle von Yann Gboho auf. Das zentrale Mittelfeld wurde so kompakter gehalten. Im Angriff begann Baden Frederiksen anstelle von Grbic, der erst nach 53 Minuten ins Spiel kam und zwölf Minuten später wieder vom Platz flog.

Armverletzung bei Bero

Unmittelbar nach dem 1:1 musste auch Matus Bero ausgewechselt werden. Der laufstarke Slowake, der sich zwar in einer Formkrise befindet, aber dennoch sehr wichtig für die Vitesse-Zentrale ist, bekam wenige Minuten davor einen Ball aus kürzester Distanz an die Hand geschossen und hatte seitdem sichtlich Schmerzen. Am Torjubel nach Doekhis 1:1 beteiligte er sich nicht einmal, sondern ging stattdessen nach draußen, um sich behandeln zu lassen. Noch steht eine Diagnose aus.

Fit ist außerdem wieder der 19-jährige Innenverteidiger Enzo Cornelisse, der gegen Rapid noch krank ausfiel. Als sich Bero in der Nachspielzeit verletzte, kam allerdings mit dem tschechischen Innenverteidiger Tomas Hajek ein routinierter Mann für wenige Minuten ins Spiel.

Im Rückspiel gegen Rapid muss Thomas Letsch demnach wohl wieder improvisieren: Lois Openda fehlt gelbgesperrt, Matus Bero ist nach seiner Verletzung gegen Ende der Partie fraglich und auch Riechedly Bazoer könnte weiterhin fehlen. Bei ihm sollen die Chancen auf einen Einsatz 50:50 stehen. Würden tatsächlich alle drei ausfallen, würden Vitesse wohl die drei wichtigsten Akteure der gesamten Zentralachse fehlen.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen