Da waren es nur noch vier. So langsam steuert diese Weltmeisterschaft auf ihren Höhepunkt zu. Und mit Belgien, Kroatien und England stehen dabei Mannschaften... Vor dem Halbfinale: Power-Ranking der Top Vier

Da waren es nur noch vier. So langsam steuert diese Weltmeisterschaft auf ihren Höhepunkt zu. Und mit Belgien, Kroatien und England stehen dabei Mannschaften im Halbfinale, die zuvor seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr den Weg unter die letzten vier gefunden hatten. Selbst Frankreich wartete seit 2006 darauf – während sich mit Brasilien, Spanien und Deutschland drei der letzten vier Weltmeister vorzeitig verabschieden mussten (Italien war bekanntermaßen erst gar nicht qualifiziert). Egal, wer am Ende den Einzug in das Finale schaffen wird, eines ist jetzt schon sicher: Es wird dort eine Premiere geben – denn keines der Teams ist sich jemals in einem Finale begegnet. Und für Belgien und Kroatien wäre es sowieso ein Final-Debüt. Wer hat also die besten Chancen auf die Qualifikation für Moskau? Darüber soll dieses letzte WM-Power – Ranking Aufschluss ergeben.

4. Kroatien

Einer Mannschaft mit einem Mittelfeldgespann bestehend aus Luka Modric und Ivan Rakitic ist zunächst einmal alles zuzutrauen, selbst der Weltmeistertitel. Doch die Kroaten könnten so langsam an ihre Belastungsgrenze kommen, mussten sie doch sowohl im Achtel- als auch im Viertelfinale ins Elfmeterschießen. Und dass gegen Dänemark und Russland, Mannschaften also, gegen die die Kockasti im Vorfeld als klarer Favorit eingestuft wurden. Eigentlich wartet mit England im Halbfinale nun der erste richtige Härtetest. Ob Kroatien noch die Energie für einen weiteren Kraftakt aufbringen kann, ist die große Frage. Wer es jedoch schafft, mit einem verletzten Torhüter, einem euphorisierten Gastgeber im Elfmeterschießen, also der größtmöglichen Belastung der Nerven, standzuhalten, dem ist eben alles zuzutrauen. Auch der Weltmeistertitel. Und dann wären da ja noch Modric und Rakitic. Die Wahrscheinlichkeit auf den Einzug ins Finale liegt laut FiveThirtyEight bei 43 Prozent.

3. Frankreich

Das 2:0 im Viertelfinale gegen Uruguay wirkt am Ende souveräner als es eigentlich war. Laut der Webseite Infogoal kam Frankreich gegen die Südamerikaner bei den Expected Goals nur auf einen Wert von 0,46. Hochkarätige Chancen konnte sich Les bleues also nicht herausspielen, profitierten dabei von einer Standardsituation und einem Fehler des gegnerischen Torhüters. Kurz vor der Pause hatte das Team von Didier Deschamps zudem großes Glück, als Torhüter Hugo Lloris mit einer Weltklasse-Parade den möglichen Ausgleich verhinderte. Zwar verfügt der Weltmeister von 1998 über formidable Qualitäten im Angriff, aktuell gewinnt ihnen aber ihre Defensive ihre Spiele. Und die ist ja bekanntermaßen für Titel verantwortlich. Mit der bisher gezeigten Effizienz gehört Frankreich sicher zu den großen Favoriten auf den Turniersieg. Die belgische Offensive wird die Grande Nation im Halbfinale aber nochmal vor eine ganz neue Herausforderung stellen. Doch wenn wir eines von der Europameisterschaft 2016 gelernt haben, dann dass sich ein effizienter Stil eben durchsetzt. Vor zwei Jahren war Frankreich noch der große Leidtragende der portugiesischen Kaltblütigkeit. 2018 könnte diese ihnen den Weg zum Titel ebnen. Die Wahrscheinlichkeit auf den Einzug ins Finale liegt laut FiveThirtyEight bei 52 Prozent.

2. England

England hat einen großen Vorteil: ihre Stärke bei Standardsituationen. Acht der insgesamt elf Treffer der Three Lions resultierten daraus. Fünf Treffer erzielte England zudem per Kopf, davon zwei gegen Schweden im Viertelfinale. Kein Wunder, denn wenige Mannschaften haben so früh das Potenzial des ruhenden Balles erkannt, wie die Mannschaft von Gareth Southgate. Immer und immer wieder lässt dieser im Training verschiedene Varianten einstudieren. Mit Harry Kane hat man dabei einen hervorragenden Abschlussspieler und in Harry Maguire einen Verteidiger, der durch seine Physis nicht nur im eigenen Strafraum für Angst und Schrecken sorgt. Die Außenverteidiger Kieran Trippier und Ashley Young liefern dafür die passenden Vorlagen. Vor allem Ersterer hat sich zu einem eminent wichtigen Spieler entwickelt. Die Engländer sind dabei nicht auf das große Spektakel aus, können ein Spiel aber kontrollieren und, wie gegen Schweden, einem Gegner die guten Abschlussmöglichkeiten verwehren. Eine weitere gute Nachricht aus dem Match gegen die Skandinavier: England kassierte zum ersten Mal bei dieser Weltmeisterschaft keinen Gegentreffer. Die Wahrscheinlichkeit auf den Einzug ins Finale liegt laut FiveThirtyEight bei 57 Prozent.

1. Belgien

Zugegeben: Es war beim 2:1 über Brasilien nicht alles gut. Am Ende hatten die Belgier großes Glück, nicht doch noch in die Verlängerung zu müssen. Denn die Selecao war in der zweiten Hälfte die klar bessere Mannschaft, hätte sich den Ausgleich am Ende verdient gehabt. Am Ende bleibt aber die Erkenntnis, dass die Roten Teufel der insgesamt wahrscheinlich stärksten Mannschaft standgehalten haben. Allein das befähigt sie, zum ersten Mal im Finale zu stehen. Und am Ende vielleicht den Pokal in den Händen zu halten. Überragend beim Halbfinal-Einzug war Torhüter Thibault Courtios, der bei Chelsea seine nicht unbedingt beste Saison gespielt hat, bei dieser WM jedoch zu den Besten seines Faches gehört. Zudem passte gegen Brasilien das Zusammenspiel zwischen den Superstars Eden Hazard und Kevin de Bruyne zum vielleicht ersten Mal bei diesem Turnier nahezu perfekt. Die Ein-Mann-Abrissbirne Romelu Lukaku reißt für beide dabei Löcher und ist selbst technisch nicht gerade unbegabt. Alles zusammengenommen, verfügt Belgien wohl über die beste Mischung der verbliebenen Teams. Die Wahrscheinlichkeit auf den Einzug ins Finale liegt laut FiveThirtyEight bei 48 Prozent.

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Ral, abseits.at

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