Nach der verpatzten Vorjahressaison will der SK Rapid heuer neu durchstarten und die Geschehnisse aus der Spielzeit 2016/17 möglichst schnell hinter sich lassen. Zum... Vorschau Rapid – Mattersburg: Neues Glück mit alter Mannschaft

_Allianzstadion WeststadionNach der verpatzten Vorjahressaison will der SK Rapid heuer neu durchstarten und die Geschehnisse aus der Spielzeit 2016/17 möglichst schnell hinter sich lassen. Zum Auftakt treffen die Hütteldorfer auf den SV Mattersburg. Wir sehen uns an was sich bei den beiden Teams in der Sommerpause getan hat und bieten einen Ausblick auf die Partie.

Kein Umbruch beim SK Rapid

Wer geglaubt hat, dass beim SK Rapid nach der Seuchensaison kein Stein auf dem anderen bleiben würde, der hat sich geirrt. Aufgrund der zahlreichen langfristigen Verträge waren Sportchef Fredy Bickel zumeist die Hände gebunden. Wirklich prominente Abgänge waren nur der Isländer Arnor Traustason, der an AEK Athen verliehen wurde, sowie Christoph Schösswendter, der bei Union Berlin neu durchstarten will. Die Abgänge von „Mannschaftspapa“ Jan Novota und Tomi lagen auf der Hand, ansonsten wurden in erster Linie junge Spieler wie Gashi und Ljubicic in die Erste Liga verliehen. Jelic wechselt leihweise nach Rijeka, wie es mit Prosenik weitergeht stand zum Zeitpunkt zum Zeitpunkt der Artikelveröffentlichung noch nicht fest.

Boli Bolingoli ist bis dato der einzige Neuzugang, ein weiterer Stürmer könnte noch kommen. Der Belgier ist eine Alternative auf der linken Abwehrseite und bringt Qualitäten ein, die der SK Rapid dringend benötigt. Bolingoli sucht den Weg in die Tiefe und punktet mit seiner Dynamik und Geschwindigkeit.

Grün-weißes Lazarett wird bald kleiner

Ein Mitgrund für das katastrophale Abschneiden in der vergangenen Spielzeit waren die zahlreichen Verletzungen, die natürlich die natürlich noch bis in die neue Saison nachwirken. Es ist allerdings Licht am Ende des Tunnels sichtbar.  Giorgi Kvilitaia und Philipp Malicsek steigen nächste Woche ins Mannschaftstraining ein – Christopher Dibon könnte sich mit ein wenig Glück den beiden anschließen. Auch bei Philipp Schobesberger sieht die Lage nun deutlich besser aus, laut Trainer Goran Djuricin könnte er in drei bis fünf Wochen der Mannschaft helfen. Ivan Mocinic, der von vielen Fans sehnlichst zurückerwartet wird, wechselt momentan zwischen Mannschafts- und Individualtraining und sollte auch in einigen Wochen für größere Aufgaben bereit sein. Ein Einsatz gegen den SV Mattersburg ist für alle der oben genannten Spieler natürlich nicht möglich.

Die Gewinner der Vorbereitung

Richard Strebinger überzeugte die Verantwortlichen im Trainingslager und wird als Einser-Tormann in die neue Saison gehen. Speziell gegen den AS Monaco konnte zudem die junge Garde aufzeigen, die nach 60 Minuten ins Spiel kam. Andreas Kuen wurde am rechten Flügel eingesetzt und wirkte wie verwandelt gegenüber der Vorsaison. Der ehemalige Vienna-Spieler Eren Keles zeigte am linken Flügel insbesondere in Eins-gegen-Eins-Situationen sein Können und wirkte dynamischer als der eine oder andere Stammspieler. Zumindest bis Schobesberger wieder fit ist, ist Keles eine Option auf der linken Seite. Bei dieser Gelegenheit empfehlen wir euch unbedingt diesen ausführlichen Artikel über das „Kuen-Keles-Paradoxon“.

Keine Experimente, keine Überraschungen

Goran Djuricin wird mit seiner Aufstellung heute wohl niemanden überraschen, auch da zahlreiche Stammspieler noch nicht einsatzfähig sind und wenig Spielraum für ausgefallene Varianten bleibt. Wir werden ein 4-2-3-1-System zu Gesicht bekommen, das vom Personal ähnlich ausfallen wird, wie beim Cup-Sieg gegen Schwaz. Mario Sonnleitner könnte statt Maxi Hofmann in die Startaufstellung rücken und Keles wäre eine eher unwahrscheinliche Option statt Murg am linken Flügel. Für Bolingoli wird ein Platz in der Startelf aller Voraussicht nach noch etwas zu früh kommen.

Umbruch beim SV Mattersburg

Der SV Mattersburg spielte vergangene Saison eine fantastische Rückrunde und holte nach der Winterpause nach Meister Red Bull Salzburg die zweitmeisten Punkte! Bedanken können sich die Fans in erster Linie bei Trainer Gerald Baumgartner, der nun aber einige Abgänge kompensieren muss. Die Leihe von David Atanga lief aus und wichtige Stammspieler wie Thorsten Röcher und Patrick Farkas verließen den Klub. Insgesamt stehen den zehn Abgängen sechs Neuzugänge gegenüber, wobei sich das Team deutlich verjüngte.

Gegen den SK Rapid werden vermutlich zwei der sechs Neuzugänge in der Startelf stehen. Rechtsverteidiger Florian Hart kam von der SV Ried und soll Patrick Farkas ersetzen, sowie der linke Flügelspieler Andreas Gruber, der vom SK Sturm ins Burgenland wechselte. So wie schon in der vergangenen Saison haben sich die Mattersburger auch diesmal intelligent verstärkt. Die von Salzburg bzw. Liefering ausgeliehenen Spieler Smail Prevljak und Masaya Okugawa werden im weiteren Verlauf dieser Saison noch wichtige Rollen spielen.

Probleme im Abwehrzentrum

Schmerzhaft für den SV Mattersburg ist der wahrscheinliche Ausfall des Innenverteidigers Nedeljko Malic, der die Abwehr stabilisierte und nur schwer zu ersetzen sein wird. Lukas Rath und Cesar Ortiz sind nicht unbedingt das sicherste Gespann und auch der linke Flügel mit Michael Novak und Andreas Gruber hat Schwächen im Spiel gegen den Ball. Im zentralen Mittelfeld sind Jano und Philipp Erhardt gesetzt. Will Trainer Gerald Baumgartner sein 4-2-3-1-System durchziehen, dann wäre Michael Perlak oder Julius Ertlthaler eine Option im offensiven Mittelfeld. Es wäre jedoch auch ein defensiveres 4-3-2-1-System möglich, wenn Florian Sittsam in die Startaufstellung rutscht. Am rechten Flügel ist Alois Höller gesetzt, im Sturmzentrum werden die Rapid-Abwehrspieler auf Stefan Maierhofer achten müssen.

Fazit

Letztes Jahr überrollte der SK Rapid im Eröffnungsspiel, das übrigens auch an einem Samstagnachmittag stattfand, die SV Ried mit 5:0. Gegen den SV Mattersburg wird sich ein Kantersieg in dieser Höhe voraussichtlich nicht replizieren lassen, auch wenn die Burgenländer einige Stammspieler abgeben mussten. Der SK Rapid ist natürlich dennoch der klare Favorit in dieser Partie und sollte in erster Linie die defensiven Schwächen der linken Mattersburger Abwehrseite bearbeiten.

Stefan Karger, abseits.at

Stefan Karger

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